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Synoptische Übersicht Kurzfrist - täglich 08 und 18 Uhr UTC

syn Vorhersage

Synoptische Uebersicht - Kurzfrist

T
ausgegeben am Samstag, den 04.10.2025 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:Aus Nordost mach Südost DETLEF mit Kurswechsel Richtung Dänemark. Wechselhafter und windiger, an der See und im höheren Bergland stürmischer Sonntag.

Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC

 Aktuell ... hat die Kaltfront des Orkantiefs DETLEF (int.
 Amy) den größten Teil Deutschland südostwärts überquert. In der nun folgenden Nacht legt sie sich in den Alpen für einige Stunden schlafen, bevor sie das Hochgebirge gen Südeuropa überwindet, wo sie sich alsbald auflöst. Bereits im Vorfeld setzt über Oberitalien eine Zyklogenese ein, die das international benamte Tief Barbara generiert. Barbara zieht am Sonntag via Mittelitalien und Adria Richtung Südosteuropa, wo die zweite sehr wetterwirksame Tiefpassage binnen weniger Tage ertragen werden muss.Doch schnell zurück in die hiesigen Breiten, die postfrontal von einer frischen maritimen Polarluft (mP) geflutet werden, in der T850 auf rund 2°C zurückgeht. Direkt an den Alpen stauen sich die frontalen Niederschläge, wobei die Schneefallgrenze auf rund 1500 m sinkt. Heißt fürs Hochgebirge einige, teils sogar 10 bis 30 cm Neuschnee, weil es ja am Sonntag und Montag noch weiterschneit bei dann allerdings wieder leicht steigender Schneefallgrenze. Ansonsten ist Schnee noch kein Thema, dafür sorgt ein ostwärts schwenkender, insbesondere in 300 hPa ausgeprägter Randtrog für den Fortbestand konvektiver Umlagerungen zwischen Norddeutschland und den mittleren Landesteilen.
 Am häufigsten treten die Schauer über und an der Nordsee auf, wo der Wasserdampfinput am besten funktioniert, diabatische Effekte wirken und zudem noch küstenkonvergente Windstrukturen greifen. Gut möglich, dass dort, namentlich von den Ostfriesischen Inseln bis nach Dithmarschen und Nordfrieslandsowie noch ein Stück landeinwärts in SH, durch Mehrfachtreffer das mehrstündige Starkregenkriterium gerissen wird. Auch vereinzelte Gewitter mit Platzregen und Böen 89 Bft, worst case 10 Bft sind möglich. Zum Wind, der natürlich in starkem Maße vom o.e. Orkantief DETLEF abhängt. Mit rund 950 hPa Kerndruck befindet sich das Tief heute Abend knapp nordöstlich der Shetlands auf Höhe Svinöy. Die Vertikalachse ist nahezu senkrecht, so dass keineweitere Entwicklung mehr zu erwarten ist. Dafür wird das Tief von einer nordwestlichen Höhenströmung aufgegriffen, die sich vorderseitig eines sich aufwölbenden Rückens über dem Ostatlantik respektive rückseitig eines inzwischenvom Nordmeer bis hinunter zum westlichen Mittelmeer reichenden Potenzialtrog eingestellt hat. Kurzum, DETLEF zieht bis zum Morgen vor die südnorwegische Westküste, wobei er sich auf etwas unter 970 hPa auffüllt.Für uns bedeutet das, dass der südwestliche, über der Deutschen Bucht westliche Wind an den Küsten sowie im höheren Bergland stürmisch unterwegs bleibt (Nordsee89 Bft, exponiert 10 Bft, Ostsee etwas darunter, Berge je nach Exposition bis 10, Brocken 11 (kleine 12) Bft). Im Tiefland geht es insgesamt dezenter zu, heißt, vom küstennahen Binnenland bis hinunter in die nördliche Mitte frischt der Wind zwar mitunter ebenfalls böig auf (7, anfangs vereinzelt 8 Bft), meist aber nur in Verbindung mit Schauern. Tiefstwerte 12 bis 6°C, im Bergland etwas darunter.

 Sonntag ... schwenkt der Haupttrog über den Vorhersageraum ostwärts. Schaut man sich die hochaufgelöste Isohypsenverteilung an, fällt auf, dass bei der Passage des großen Exemplars auch immer noch kleinere Sekundärtröge beteiligt sind, die für eine gewisse Unruhe bzw. Wechselhaftigkeit sorgen. Daran ist weiterhin freilich auch unser Freund DETLEF beteiligt, der über Skagerrak und Kattegat diedänischen Inseln ansteuert, um am Tagesende mit nur noch rund 995 hPa im Tank Südschweden zu erreichen. Ansonsten ist die Sonntagsgeschichte relativ rasch erzählt. Bei wechselnder, im Norden überwiegend starker bis geschlossener Bewölkung entwickeln sich mit Hilfedes Tagesgangs zahlreiche Schauer und kurze Gewitter mit stürmischen Böen 8 Bft,teils auch Graupel. Ab Mittag kann es vorderseitig eines der o.e. Sekundärtröge (PVAMaximum) im äußersten Norden gebietsweise auch mal längere Zeit schauerartig verstärkt regnen. Dazu frischt der westliche Wind nun auch wieder im Binnenland böig auf, vor allem, aber nicht ausschließlich in Verbindung mit Schauern/Gewittern. Die Rede ist von Böen 7 bis 8 Bft, in exponierten Hochlagen 9, Brocken 10 bis 11 Bft. An der Nordsee treten wiederholt Böen 8 bis 10 Bft ausWest bis Nordwest auf (erhöhte Sturmflutgefahr! mit dem Mittagshochwasser in Korrelation mit einer Fernwelle aus dem Raum Orkneys/Pentlands), während es an der Ostsee meist 7 bis 8 Bft, vereinzelt 9 Bft aus Südwest sind. In den Abendstunden, wenn das Tief Dänemark bzw. Südschweden erreicht, legt der Wind auch an der Ostsee noch ´ne Schippe drauf, während er im gesamten Binnenland spürbar in die Knie geht.Thermisch heißt es sich auf 11 bis 16, ganz vereinzelt vielleicht mal 17°C einzustellen. Wen es in höhere Lagen verschlägt, sollte auf einstellige Werte vorbereitet sein. Die Nacht zum Montag verbringen wir unter einer rechtdrehenden, zunehmend indifferenten nordwestlichen Höhenströmung.
 Von Frankreich her steigt der Luftdruck, was sich in einen in Richtung Alpen ausweitenden schmalen Hochkeil widerspiegelt. Nichtsdestotrotz kommt es die ganze Nacht über zu weiteren Schauern bzw. schauerartigen Regenfällen. Ansonsten beginnt der Gradient von Südwesten her langsam aufzuweichen, so dass im Tiefland kaum noch warnwürdige Böen auftreten. Aber auch an den Küsten sowie im höheren Bergland verliert der Wind an Dynamik. Trotzdem weht er anfangs noch stürmisch mit Böen 89 Bft, Brocken 10 Bft.
 Am Morgen stehen dann "nur" noch Böen 78 Bft, Darß bis Usedom und Brocken bis 9 Bft auf der Karte. Trotz nachlassender Winde könnte auch das Nachthochwasser an der Nordsee noch mal eine Sturmflut bringen (siehe BSHPrognosen) Die Tiefsttemperatur liegt im Norden zwischen 13 und 8°C, sonst zwischen 10 und 5°C, im Bergland etwas darunter.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC


 Montag ... Siehe Frühübersicht.Modellvergleich und einschätzungKeine Anmerkungen.

Vorhersage und Beratungszentrale Offenbach  Dipl. Met. Jens Hoffmann

Datenbasis : Deutscher Wetterdienst - Text ungekuerzt

Synoptische Übersicht - Kurzfrist

Die Synoptische Übersicht - Kurzfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den Zeitraum Heute bis Übermorgen.
Erläuterungen zum Aufbau des Berichtes sowie die Bedeutung der speziellen Begriffe und Abkürzungen finden Sie hier 
 
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