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Synoptische Übersicht Kurzfrist - täglich 08 und 18 Uhr UTC

syn Vorhersage

Synoptische Uebersicht - Kurzfrist

T
ausgegeben am Freitag, den 02.05.2025 um 08 UTC

GWL und markante Wettererscheinungen

W zHeute im Nordosten kräftige Gewitter mit Sturmböen oder Hagel.
 Am Samstag mit Schwerpunkt über der Mitte Gewitter, mit Starkregen, teils auch Hagel und Sturmböen. Vereinzelt Unwetter durch heftigen Starkregen und Hagel.
 Am Sonntag ganz in den Süden zurückziehender Regen und Gewitter. Starker Temperaturrückgang.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC


 Freitag... liegen wir unter einer westlichen Strömung, die durch einen Höhenrücken über dem Mittelmeer nach Süden hin einen antizyklonalen Anstrich, imNorden durch einen Trog über Skandinavien einen zyklonalen Touch hat. Dabei greift die Kaltfront eines über Skandinavien nach Osten ziehenden Tiefs auf Norddeutschland über, die gefolgt wird von einem Schwall polarer Meeresluft,der dort einen markanten Temperaturrückgang einleitet. Präfrontal strömt in die meisten Landesteile noch eine sehr warme Luftmasse, die allerdings begleitet ist, von einer deutlichen Feuchteanreicherung (PPW 25 mm) präfrontal im Norden.Dabei kann sich im Tagesverlauf ML Cape von 200 bis 500 J/kg aufbauen. Bei zunehmender Strömung und Scherung werden u.a. durch kurzwellige Tröge einzelne Gewitter ausgelöst, die durchaus stark ausfallen können und von Starkregen, Hagel und Sturmböen begleitet sein können. Die in der Grundschicht trockene Luftstützt mit inverted V, viel D Cape die Wahrscheinlichkeit von Sturmböen, die besonders nach Osten hin auftreten können. Auch orkanartige Böen und größerer Hagel sind nicht ausgeschlossen, entsprechend gibt es eine gering WU Möglichkeit. Auch für den Fall, dass es nur Schauer gibt, sind einzelne starke bis stürmische Böen aus West in den östlichen Landesteilen nicht ausgeschlossen.Postfrontal geht bei Stabilisierung der Schichtung ganz im Norden nicht mehr viel und über der Mitte und dem Süden bleibt es bei sonnigem und warmem Hochdruckeinfluss. Die Temperatur steigt auf 25 bis 30°C, nur ganz im Norden setzt schon ein Rückgang ein.
  In der Nacht zum Samstag kommt die Kaltfront schleifend bis in die Mitte voran und die Gewitter ziehen allmählich nach Polen ab, was aber teilweise (Sachsen, Lausitz) bis in die 2.Nachthälfte dauern kann. Im Verlauf der Nacht nähert sich ausgehend von einem hochreichenden Tief vor Portugal ein PVA Maximum dem Südwesten und führt schon zu starker Bewölkung und eventuell zu ersten Schauern nahe Frankereich und Benelux. Sonst überwiegt aufgelockerte oder geringe Bewölkung und es passiert wettertechnisch nicht mehr viel.

 Samstag... wird die Kaltfront über der Mitte vorübergehend stationär und liegt etwa von der Eifel bis zur Lausitz. An ihr zieht im Tagesverlauf eine Welle nachOsten. Postfrontale Kaltluftadvektion lässt die 850er Temperaturen ganz im Norden unter 0°C sinken, präfrontal dauert die Zufuhr sehr warmer und verstärkt feuchterer Luftmassen an. Das Umfeld ist damit stark frontogenetisch geprägt.Die morgendlichen Schauer, schauerartiger Regen, vielleicht auch mit vereinzelten Gewittern breiten sich mit dem abflachenden Kurzwellentrog nach Osten bis Nordosten aus. Der Regen und die Bewölkung sind aber ziemlich stabilisierend. Daneben reichert sich auch im frontalen Bereich weiter Feuchte an, Feuchteflusskonvergenz, und es baut sich Cape um 500 J/kg auf und die Feuchte steigt auf 30 mm PPW. Entsprechend bilden sich tagsüber verbreitet Schauer und gebietsweise teils kräftige Gewitter. Hier kann aber eventuell schon vorhandene Bewölkung das Zünglein an der Waage darstellen und die Konvektion auch dämpfen oder unterdrücken.Nach Osten hin, östliches Bergland bis Sachsen ist ein gewisser Überlapp mit Scherung erkennbar, was zu stärker organisierten Zellen und zusätzlicher Gefahr von Sturmböen und Hagel führen kann. Ansonsten steht der Starkregen im Focus. Die in der Regel markanten Entwicklung bieten auch ein leichtes Unwetterpotential durch heftigen Starkregen, nach Osten hin größeren Hagel und teils schwere Sturmböen. Dort, wo der vormittägliche Regen durchzieht, ist im Nachgang konvektiv wahrscheinlich nicht mehr viel zu holen, je nachdem wie rasch und ob die Bewölkung wieder stärker auflockert. Erst am Alpenrand steigt dann wieder die Gewitterwahrscheinlichkeit.Im Norden geht es in der trockenen und stabilen Luft sehr ruhig zu; zunächst jedenfalls. Im Tagesverlauf erreicht ein markanter Trog und eine Kaltfront den äußersten Norden mit Schauern und auffrischendem Nordwestwind, der vor allem an der Nordsee in Böen 7, vereinzelt Bft 8 erreichen kann. Während in Teilen Bayerns ein Sommertag anvisiert wird, langt es im Norden teilweise nur noch zu 15°C.
 Von Frankreich her deutet sich abends und in der ersten Nachthälfte mit einem KWTrog nochmal eine Zunahme der Gewitter im Südwesten an, auch mit der Option stärkerer diskreter Entwicklungen und vereinzelter Unwettergefahr. Nach Abzug der Welle greift die Kaltfront in der Nacht zum Sonntag mit Regen und, da die Schichtung durch Hebung auch über die Nacht hinweg labil bleibt, auch mit Gewittern auf den Süden über. Auch starke Gewitter, vereinzelt mit Unwettergefahr sind möglich. Danach regnet es gebietsweise noch, bevor sich im Laufe der Nacht das Wetter von Norden her beruhigt und stabilisiert. Über den Norden schwenkt der Trog ostwärts mit einigen Schauern ganz im Norden und auffrischendem West bis Nordwestwind. An den Küsten mit starken bis vereinzelt stürmischen Böen. Minima zwischen 14°C im Südosten und 4°C lokal im westlichen Bergland.

 Sonntag... schwenkt ein weiterer Troganteil des Skandinavientroges nach Nordwestdeutschland, was zu einem Rückdrehen der Höhenströmung nach Südwest führt. Das kann aber nicht verhindern, dass die Kaltfront im Tagesverlauf die Alpen erreicht.
 Am Rand des großen blockierenden Hochs über Nordwesteuropa verstärkt sich die Zufuhr meist trockenstabiler Kaltluft in große Teile Deutschlands, die im Norden <0°C in 850 hPa bringt. Nur im Norden unter dem Trogist die Schichtung etwas labiler und es kommt zu Schauern bei auffrischendem undstark böigem West bis Nordwind. An den Küsten, vorübergehend landeinwärts ist die ein oder andere Bft 7 möglich.Die feuchtlabile Luft wird mit der Luftmassengrenze ganz in den Süden abgedrängt, wo zunächst weitere schauerartige Regenfälle auftreten, in die im Tagesverlauf auch wieder Gewitter eingelagert sind. Der Wassergehalt der Luft ist nach wie vor hoch und es baut sich je nach Einstrahlung auch wieder Cape auf. Dabei sind einzelne starke Entwicklungen mit vereinzelter Unwettergefahr durch Starkregen und eventuell durch Hagel nicht ausgeschlossen. Die Konvektion legt sich dann an die Alpen und geht (auch) staubedingt in teils längere Regenfälle mit Stark und Dauerregenpotential über.Ansonsten bilden sich in der kühlen Luftmasse nur flache Quellwolken und es bleibt über großen Landesteilen niederschlagsfrei.Die 20°C werden wohl auch im Südosten kaum noch erreicht, gebietsweise ist bei 13 bis 15°C Schluss (15 K weniger als am Freitag).
  In der Nacht zum Montag kommt der Trog über Norddeutschland langsam nach Süden voran mit Bewölkung und einigen schwachen Schauern. Dahinter baut sich eine Hochdruckzone über Südskandinavien auf, die sich von Norden auch nach Deutschland ausdehnt.Die Kaltfront im Süden zieht ab, da sich südlich der Alpen ein Tief bildet, durch einen Trog über Frankreich und dem westlichen Mittelmeer, regnet es ganz im Süden weiter. Eventuell in Staulagen mit Mengen nahe den Dauerregenschwellen.Ansonsten klart es teilweise auf mit lokalem Bodenfrost und Werten nahe 0°C vereinzelt im nördlichen Bergland. Modellvergleich und einschätzungDie synoptische Entwicklung ist einigermaßen sicher mit Unschärfen, was die Lageder LMG am Samstag angeht. Die Konvektion ist unsicher. Die deutsche Modellkettesimuliert die Gewitter heute verhalten, andere hochauflösende Modelle sind viel offensiver, z.B: SHD, Arome. Diese liefern Signale für unwetterartige Entwicklungen mit orkanartigen Böen.Bei den Gewittern am Samstag wird trotz regional unwetterartiger Entwicklungen zunächst auf eine Vorabinfo verzichtet, weil neben den Unsicherheiten das Ausmaßder erwarteten Entwicklungen dem nicht gerecht wird.

Vorhersage und Beratungszentrale Offenbach  Dipl. Met. Bernd Zeuschner

Datenbasis : Deutscher Wetterdienst - Text ungekuerzt

Synoptische Übersicht - Kurzfrist

Die Synoptische Übersicht - Kurzfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den Zeitraum Heute bis Übermorgen.
Erläuterungen zum Aufbau des Berichtes sowie die Bedeutung der speziellen Begriffe und Abkürzungen finden Sie hier 
 
     open  Aufbau und Erklärungen  

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