Synoptische Übersicht Mittelfrist - täglich mittags
Synoptische Uebersicht - MittelfristMeist trockene und warme Hochdruckrandlage. Einzelne konvektive Umlagerungen am wahrscheinlichsten im äußersten Süden, im Verlauf der Woche in Richtung Landesmitte ausgreifend. Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 09.06.2023 Am Montag, dem Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums liegt Deutschland auf der Nordostseite eines umfangreichen Höhenrückens, der sich ausgehend von einem Höhenhoch über den Britischen Inseln und Irland, vom östlichen Atlantik bis nach Mitteleuropa erstreckt. An dessen Nordostflanke passiert im Tagesverlauf ein flacher Trog, der sich verstärkt und zum Abend hin in Richtung Nordostdeutschland ausweitet. Er hat aber, abgesehen von ein paar Wolkenfeldern in der Osthälfte, kaum Auswirkungen auf unser Wetter. Sein schwacher Hebungsantrieb sorgt immerhin am Alpenrand für Schauer und auch vereinzelt Gewitter, die sich von den Alpen bis ins Vorland ausdehnen. Dabei sind auch Starkregenfälle nicht ausgeschlossen. Ansonsten herrscht Hochdruckeinfluss mit viel Sonne. Am Dienstag ändert sich gegenüber dem Vortag an der großräumigen Lage nur wenig. Immerhin können die tagesgangbedingten Schauer und Gewitter weiter in Richtung Norden ausgreifen. Dabei besteht lokal auch die Gefahr von Starkregenereignissen, mitunter auch von kleinem Hagel. Ansonsten dominiert häufig die Sonne, nur im Südosten wirkt noch der kurzwellige Trog, der den Vorhersageraum nach Osten passiert und sorgt dort für mehr Wolken. Am Mittwoch rückt die Achse des Rückens näher an den Kontinent heran. Weiterhin hat sich über der Biskaya ein flaches Höhentief gebildet und verlagert sich im Tagesverlauf in Richtung Südosten und liegt am Donnerstag bereits über Norditalien. Das führt vor allem im Süden und Südwesten für Schauer und vor allem an den Bergen auch für Gewitter. im Norden bleibt es dagegen wie an den Vortagen trocken mit häufigen sonnigen Abschnitten. Am Donnerstag wird das Höhentief über Norditalien vom Nordosteuropäischen Trog "eingefangen". Nördlich davon erstreckt sich ein Höhenhoch von den Britischen Inseln bis nach Norddeutschland. Somit bleibt es im Norden und in der Mitte beim Hochdruckeinfluss und damit trocken, wobei die Sonne im Norden häufiger zu sehen ist. An den Alpen und im Bereich der süddeutschen Mittelgebirge gibt es im Tagesverlauf erneut Schauer, teilweise auch Gewitter, verbunden mit Starkregen. Am Freitag kräftigt sich das Höhenhoch über England und Nordfrankreich erneut, sodass für die weitere Fortdauer des ruhigen, trockenen und freundlichen Witterungsabschnitt gesorgt ist. Auch die durch die Orografie im Tagesgang induzierten Schauer und Gewitter im süddeutschen Raum dauern weiter an. In der erweiterten Mittelfrist ab Samstag kräftigt sich beim aktuellen Lauf des IFS der Rücken über Westeuropa erneut, sodass im Westen und in der Mitte Deutschlands von einer Fortdauer der überwiegen freundlichen Hochdruckrandlage mit warmen aber nicht heißen Temperaturen zu rechnen ist. Lediglich der Nordosten und Osten kommt zeitweise in den Strömungsbereich eines Troges, der sich von Skandinavien in Richtung Nordostdeutschland ausweitet. Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs Der wesentliche Unterschied zwischen dem aktuellen Lauf und seinen Vorläufen zeigt sich schon recht bald. In den Vorläufen wird ein Kaltlufttropfen (KLT) prognostiziert, der im Südwesten abtropft und sich im weiteren Verlauf weiter nach Westen verlagert. Das vom aktuellen Lauf simulierte und oben angesprochene Höhentief hat sich dagegen aus einer Potentialstörung über der Biskaya entwickelt und wandert weiter in südöstlicher Richtung. Aufgrund des KLT wird von den Vorläufen auch deutlich mehr Feuchte über Süddeutschland simuliert, die sich zudem weiter in Richtung Norden ausbreitet, als vom aktuellen Lauf prognostiziert. Vergleich mit anderen globalen Modellen Die anderen globalen Modelle simulieren ebenfalls die Hochdruckrandlage. Unterschiede gibt es vor allem in der Simulation des Vordringens der Feuchte in Richtung Norden. Dabei zeigt das IFS die Variante, bei der die Feuchte nicht soweit nach Norden vordringen kann. Bewertung der Ensemblevorhersagen Die Clusteranalysen zeigen am Montag und Dienstag und auch im anschließenden Zeitraum Mittwoch bis Freitag jeweils nur einen Cluster. Sogar im erweiterten mittelfristigen Vorhersagezeitraum ab Samstag bleibt es bei nur einem Cluster. Das kann man als Bestätigung des aktuellen deterministischen Laufs verstehen, wobei die Unsicherheit hinsichtlich der Ausdehnung der Gewitter vom Süden aus in Richtung Norden weiterhin bestehen bleiben. Die Rauchfahne einer Station aus der Mitte von Deutschland zeigt einen leichten Anstieg der Temperatur bis zum Mittwoch. Danach zeigen die meisten Members einen weiteren leichten Anstieg, während die Kurve des aktuellen Laufs des IFS eher zurückgeht und damit im Bereich des unteren Tertials liegt. Gleiches gilt für das Geopotential. Hier geht das Potential ab Donnerstag laut der Kurve des aktuellen Laufs leicht zurück, während die meisten EPS-Lösungen auf dem gleichen Potentialniveau bleiben. Bis Mittwoch ist es auch nach den EPS Lösungen in der Mitte trocken, danach gibt es einzelne Members, die etwas kräftigeren Regenfällen prognostizieren. Ihre Anzahl ist allerdings relativ gering. Die Niederschlagssignale sind für eine süddeutsche Station dagegen schon ab Montag deutlicher, ein Hinweis auf dort auftretende Schauer und Gewitter. Betrachtet man die Windverteilung so dominiert zumeist eine nordöstliche Strömung. Die Temperaturen liegen mit den Höchstwerten über dem Modellklimamittel. Die Tiefsttemperaturen liegen anfangs unter dem Klimamittel und steigen ab Freitag nächster Woche über die Kurve des Modellklimamittels. Betracht man die vorherrschenden Luftmassen, so dominieren die Lösungen die gemäßigt-trockene und warm-trockene Luftmassen simulieren. Kalte oder sehr kalte Luftmassen werden erst ab nächstem Wochenende von einigen EPS-Membern simuliert. Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen Der EWI liefert keine Signale für markanten Niederschlag oder Wind. Weiterhin ist es noch unsicher in wie weit die konvektiven Umlagerungen, die meist im Bergland Süddeutschlands entstehen, sich in Richtung Mitte weiter ausdehnen können. Basis für Mittelfristvorhersage MOS-Mix mit IFS-EPS und Modellmix VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich |
Übersicht - Mittelfrist
Die Synoptische Übersicht - Mittelfrist zeigt auf der Grundlage der verschiedenen Modellrechnungen die Einschätzung und Entwicklung des Wetterverlaufs für den Zeitraum 3. bis 7.
Folgetag.
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